Unterstützung im Bildungsprozess
Projektpartner: Southern Highland Participatory Organization (SHIPO)Der Mbozi-Distrikt aus dem westlichen Teil der Songwe-Region in Tansania ist einer der Distrikte mit dem niedrigsten Bildungsstand für Grundschulen. Schlechte Infrastruktur aber auch Arbeitseinsätze im Haushalt oder auf den Kaffeeplantagen führen zu einer hohen Abwesenheit der Schulkinder. Dort setzen wir uns für den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für Kinder in Mbozi ein.
Alternativen aufzeigen
Die Ausbildung ist mangelhaft, die Lehrpersonen nach dem College erhalten. Es fehlt ihnen an notwendigen Kenntnissen, um die Lernergebnisse der Kinder zu verbessern. Erschwerend kommt hinzu, dass eine Lehrperson bis zu 100 Kinder unterrichtet. In diesem Umfeld kann kaum eine geeignete Lernatmosphäre entstehen. Den Lehrpersonen fällt es schwer, den Unterricht unter Kontrolle zu haben, weshalb gerne körperliche Züchtigung eingesetzt wird. Wir bilden Lehrpersonen weiter und zeigen ihnen Alternativen. Sie lernen partizipatorische Ansätze kennen und werden auf Kinderschutz sensibilisiert, was zur Verbesserung der Unterrichtsqualität beiträgt.
Eltern miteinbeziehen
Viele Abwesenheiten und Fälle von Vernachlässigung der Kinderrechte sind auf Traditionen und Verständnisse zurückzuführen, die in der Kultur verankert sind. Daher ist es wichtig, die Eltern und Gemeinden in das Projekt einzubeziehen. Es werden Sensibilisierungstreffen mit den Eltern organisiert, bei denen ein breites Feld an Themen diskutiert werden. So zum Beispiel die Bedeutung von Bildung oder die Aufklärung zur Menstruation. Ebenso werden sie besonders auf die Themen Kinderrechte und Kinderschutz geschult.
Mangelnde Infrastruktur
Eine weitere Herausforderung stellt die Infrastruktur in den Schulen Mbozis dar. Die Schulen verfügen weder über eine Bibliothek noch über Elektrizität oder Zugang zu einem Computer. Als einzige Lichtquelle dient die Sonne. Vier bis fünf Schülerinnen und Schüler teilen sich einen Schreibtisch. Dies verstärkt nicht nur die schlechte Beteiligung der Schülerinnen und Schüler am Unterricht, sondern verringert auch ihr Selbstwertgefühl.
Oft fehlt auch der Zugang zu sauberem Wasser. Latrinen gibt es keine. Dies führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach Wasser sind und dadurch den Unterricht versäumen. Auch Mädchen zwingt es, sich während ihrer Menstruation von der Schule fernzuhalten. Um Kindern ein angenehmes Schulumfeld zu ermöglichen, werden in zwei Schulen Latrinen und Umkleideräume für Mädchen aufgebaut. In zehn weiteren Schulen werden Wasserpumpen installiert.
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Herausforderung
Geringes Engagement der Eltern und der Gemeinschaft im Bildungsprozess ihrer Kinder.
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Massnahme
Sensibilisierung der Eltern und der Gemeinschaft sowie Weiterbildungen der Lehrpersonen.
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Ziel
Verbesserter Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung.
Begünstigte Kinder
11 940Projektdauer von bis
Kategorien
Ostafrika, Qualität, SchulbildungProjektaktivitäten
Bildung eines Kinderschutzausschusses auf Gemeinde- und Dorfebene.
Durchführung von Sensibilisierungsmeetings zum Thema Kinderrechte unter Eltern und Gemeindemitgliedern.
Gründung und Stärkung von Kinderclubs für Kinderrechte, die Genderthematik und zu den Themen Gesundheit und Umwelt.
Durchführung von Sensibilisierungsmeetings für Mädchen, Eltern und Gemeinden zum Thema Menstruationsgesundheitsmanagement.
Unser Projektpartner
«Indem wir ein ansprechendes Schulumfeld erschaffen, vermindern wir die Anzahl Schulabbrüche in Tansania.»Serapia Minja
Länderverantwortliche Tansania
Haben Sie Fragen oder Anregungen zu unserem Engagement in Tansania?s.minja@pestalozzi.ch