Weckruf gegen Hunger und Armut
11.04.2016 - 11:21 | Remo SchläpferDie Finanzkommission des Nationalrats will die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit bis 2020 um über einen Viertel reduzieren. Die vom Bundesrat für die Jahre 2017 bis 2020 geplante internationale Zusammenarbeit liesse sich mit den drastisch gekürzten Mitteln nicht umsetzen. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi stellt sich gegen diesen problematischen Entscheid.
Die Finanzkommission des Nationalrats hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie die öffentlichen Entwicklungsausgaben der Schweiz von 0.5% auf 0.4% des Bruttonationaleinkommens senken will. Davon ausnehmen will sie die humanitäre Hilfe.
Budgetkürzung mit Folgen
Eine derart drastische Kürzung bei den Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit hätte verheerende Auswirkungen auf die derzeitige Arbeit der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) sowie die wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Betroffen wären dadurch Projekte aller in der Entwicklungszusammenarbeit tätigen Schweizer Organisationen, nicht zuletzt auch die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi und ihre Bildungsprojekte in elf Ländern weltweit.
Projekte vor dem Aus
Ein Abbau dieser Grössenordnung im Budget der internationalen Zusammenarbeit hat zur Folge, dass die Botschaft über internationale Zusammenarbeit 2017 bis 2020 nicht umgesetzt werden kann. Entweder zieht sich die Schweiz aus rund einem Viertel der Länder, wo sie aktuell präsent ist, zurück oder sie bricht in allen Ländern Projekte ab und bleibt mit einem Minimalbudget präsent, ohne eine relevante Wirkung zu erzielen. In beiden Fällen könnte die Schweiz Projekte nicht zu Ende führen. Absehbar ist auch, dass Kürzungen oder gar Streichungen von Beiträgen an internationale Organisationen den Ruf der Schweiz auf internationaler Ebene zusätzlich gefährden würden.
Weckruf gegen Hunger und Armut
Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi stellt sich gemeinsam mit über 20 weiteren in der Entwicklungszusammenarbeit tätigen Organisationen gegen diesen problematischen Entscheid der Finanzkommission des Nationalrats. Sie hofft, dass dieser in der Aussenpolitischen Kommission bzw. in der Sommersession des Nationalrats korrigiert wird.
Helfen auch Sie mit und unterzeichnen Sie den Weckruf. www.weckruf-armut.ch