Die neuen Mitglieder des Stiftungsrates stehen Rede und Antwort
22.01.2019 - 11:58 | Veronica GmünderDie Stiftung Kinderdorf Pestalozzi hat vier neue Mitglieder des Stiftungsrates. Dieser Wechsel in der Zusammensetzung des strategischen Leitungsorgans ist eine gute Gelegenheit, um mit ihnen über die Zukunft der Stiftung zu sprechen.
Susann Mösle-Hüppi
Susann Mösle-Hüppi, für welche spezifischen Belange werden Sie sich im Stiftungsrat einsetzen?
Besonders am Herzen liegt mir der interkulturelle Austausch von Kindern und Jugendlichen sowie die Bildung und Ausbildung von jungen Menschen in anderen Ländern, vor allem auch in solchen, wo die Chancen für Bildung von Kindern und Jugendlichen noch abhängig von finanziellen Mitteln oder der gesellschaftlichen Stellung sind.
Weshalb ist Ihnen die Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ein Anliegen?
Kinder und Jugendliche sind unsere Zukunft. Ich sehe eine Chance für unsere Welt, wenn es uns mit unserer Arbeit gelingt, bei Kindern Interesse und Verständnis für das Fremde zu wecken. Ich bin überzeugt, dass durch positive Erfahrungen im Austausch mit anderen Kulturen auch Vorurteile der älteren Generation überwunden werden können.
Wo sehen Sie die Stärken der Stiftung?
Die jahrzehntelange Erfahrung der Stiftung in der Entwicklungszusammenarbeit und Bildung benachteiligter Kinder. Ihre Bereitschaft, immer wieder neue Bedürfnisse aufzunehmen und das Angebot kontinuierlich weiterzuentwickeln.
Wo sehen Sie die Herausforderungen als Stiftungsrätin des Kinderdorfes Pestalozzi?
Ein Sparringpartner für die Geschäftsleitung und Mitarbeitenden zu sein und mit der strategischen Arbeit und den Entscheidungen das Kinderdorf Pestalozzi so zu unterstützen, dass die Stiftung ihre Arbeit entsprechend dem Stiftungszweck möglichst erfolgreich erfüllen kann.
Ulrich Widmer
Ulrich Widmer, wofür werden Sie sich im Stiftungsrat einsetzen?
Es ist mir ein Anliegen, die Brücken zwischen dem Stiftungszweck, dem Kinderdorf Pestalozzi und dem Dorf Trogen zu stärken und ausbauen zu dürfen.
Weshalb ist Ihnen die Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ein Anliegen?
Als gebürtiger Trogener bin ich mit dem Kinderdorf Pestalozzi aufgewachsen und in den 1970er-Jugendjahren im Kinderdorf jahrelang ein und aus gegangen. Das Kinderdorf ist eine Herzensangelegenheit.
Wo sehen Sie die Stärken der Stiftung?
Die Stiftung ist ein Versöhnungswerk aus der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ist weit über die Grenzen hinaus verankert. Das finde ich einmalig.
Wo sehen Sie die Herausforderungen als Stiftungsrat des Kinderdorfes Pestalozzi?
Es scheint mir wichtig, die erwähnte Stärke weiter zu pflegen und entsprechend dem Stiftungszweck auszubauen.
Corinne Ruckstuhl
Corinne Ruckstuhl, welchen Themen werden Sie im Stiftungsrat ein besonderes Gewicht geben?
Ich möchte die strategische Weiterentwicklung der Stiftung vorantreiben und dafür meine internationalen und interkulturellen Erfahrungen einbringen. Ebenso möchte ich die Stiftung in der finanziellen Führung unterstützen mit dem Ziel, die Mittel effektiv für den Stiftungszweck einzusetzen.
Weshalb ist Ihnen die Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ein Anliegen?
Ich bin der Überzeugung, dass die Bildung von Kindern und Jugendlichen die zukünftige Gesellschaft der Welt wesentlich bestimmt. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi leistet einen wesentlichen Beitrag, um auch Benachteiligten
den Zugang zu Bildung zu ermöglichen und deren Qualität zu erhöhen. Damit leistet die Stiftung wichtige Grundlagenarbeit für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft.
Wo sehen Sie die Stärken der Stiftung?
Die Stiftung hat durch ihre Geschichte einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Jeder und jede hat schon einmal vom Kinderdorf gehört und es gibt eine sehr starke Verwurzelung in der Ostschweiz. Gleichzeitig hat sich die Stiftung mächtig weiterentwickelt und mit ihren Auslandsprojekten das Thema Recht auf Bildung für Kinder stark vorangetrieben.
Wo sehen Sie die Herausforderungen als Stiftungsrätin des Kinderdorfes Pestalozzi?
Der Stiftungsrat hat das Privileg und die Herausforderung, das Kinderdorf nachhaltig strategisch weiterzuentwickeln. Dabei macht die starke Geschichte eine Transformation in der Zukunft nicht unbedingt nur einfacher. Auch sehe ich die Frage der zukünftig besten Nutzung und Weiterentwicklung des Dorfes als eine der grössten strategischen Herausforderungen.
Rolf Gollob
Rolf Gollob, für welche spezifischen Belange werden Sie sich im Stiftungsrat einsetzen?
Mit meinem Hintergrund sind meine Themen recht klar umrissen. Bildungsarbeit muss eine Verschränkung erfahren zwischen Lehrplänen, Lehrmitteln, Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen und der Stärkung und Förderung von Schülerinnen und Schülern. Ich werde meinen Fokus vorab auf die Wirksamkeit der formalen Bildungsansätze setzen, nicht vergessend, dass der informale Bildungssektor überschneidend mitbedacht werden muss.
Weshalb ist Ihnen die Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ein Anliegen?
Ich bin überzeugt, dass Bildung einen Unterschied machen kann. Ich unterschätze nicht die Bedeutung von strukturellen Nachteilen. Dennoch glaube ich aus Erfahrung, dass Bildungsinitiativen im Kleinen wie im Grossen positive Auswirkungen auf die Entwicklung ganzer Regionen, aber auch einzelner Familien und Personen haben können. Dafür will ich meine Gedanken in die Entscheidungsfindung des Stiftungsrates und der Geschäftsleitung einbringen.
Wo sehen Sie die Stärken der Stiftung?
Die Kombination der Arbeit in den Partnerländern und Begegnungsmöglichkeiten in der Schweiz scheint wie ein Alleinstellungsmerkmal der Stiftung zu sein. Zudem ist es bedeutend, dass die Stiftung mit ihrem charismatischen Start eine Vergangenheit hat, die sich auf die Stärken der humanitären Schweiz beziehen kann. Das Wissen um die Bedeutung und die Wirksamkeit des Engagements Einzelner, die andere ins Boot holen können und so einem Gedanken zum Durchbruch verhelfen, scheint mir eine grosse Stärke zu sein.
Wo sehen Sie die Herausforderungen als Stiftungsrat des Kinderdorfes Pestalozzi?
Qualität trifft auf Quantität. Die Ansätze, Ideen und Pläne müssen in Form kleiner, gut kontrollierter und gemeinschaftlich erarbeiteter Projekte getestet und validiert werden. Wie wird es möglich sein, Ministerien, Schulen, Verwaltungen in den Partnerländern und in der Schweiz zu informieren und zu trainieren, damit die entsprechenden Ergebnisse und Erkenntnisse auch eine gute Breitenwirkung erzielen kann? Wird es möglich sein, dass die Stiftung mit ihren strategischen und operativen Ansätzen zu einem Laboratorium wird, in dem entwickelt, getestet und umgesetzt wird, wo aber auch die Weitervermittlung in die Systeme hinein als Aufgabe verstanden wird?