Die Sprache der Hoffnung
27.06.2018 - 15:18 | Michael UlmannDie Stiftung Kinderdorf Pestalozzi setzt sich in Südostasien in den drei Ländern Myanmar, Laos und Thailand für eine bessere Bildung insbesondere im Primarschulbereich ein. Eine Stärke dieser drei Länder ist gleichzeitig auch ein Problem: die grosse Vielfalt an Kulturen. Weil so viele verschiedene Sprachen in den drei Ländern gesprochen werden, der Unterricht aber nur in der Amtssprache stattfindet, verstehen viele Schülerinnen und Schüler aus ethnischen Minderheiten die Lehrperson nicht. Wir stellen zwei neue Projekte der Stiftung in Laos und Thailand vor, die versuchen, diese Sprachbarrieren zu überwinden.
Lehrplan als Schlüssel
Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi wirkt dieser Problematik mit dem Projekt «Verbesserung der Lehrpersonenausbildung und der Lehrqualität in Laos» entgegen. Denn der Ursprung des Problems liegt in der mangelhaften Ausbildung der Lehrpersonen. Das Projekt, bei dem die Stiftung eng mit der grössten der acht staatlichen pädagogischen Hochschulen zusammenarbeitet, zielt deshalb auf eine Änderung des Ausbildungslehrplans für werdende Lehrpersonen. Den angehenden Lehrkräften werden Methoden vermittelt, wie sie den Unterricht für Fremdsprachliche so gestalten können, dass diese die Amtssprache und den Lehrstoff erlernen. Das heisst konkret, dass der Unterricht in Lao stattfindet, die Lehrpersonen jedoch darin geschult werden, den Unterricht so zu gestalten, dass ihn auch Kinder verstehen, die der Sprache nicht mächtig sind.